Leseprobe: Pyramide

»verdammter mist. die kriegen was zu hören.«
ich war auf dem glitschigen waldboden ausgerutscht und einen steilen abhang hinuntergekollert. unten angekommen war mir nichts besseres eingefallen, als meinen schädel gegen einen felsen zu knallen, sodass ich nur noch sterne sah, und mir ein schlammloch als rastplatz auszusuchen. nun lag ich belämmert im morast und fluchte vor mich hin.
»jahrelang brav die steuern zahlen und sich dann mit solchen straßen zufriedengeben müssen. womöglich sollte ich jetzt noch dankbar sein, dass ich den absturz überlebt habe und nicht tot im dreck liege.«
»nicht mit mir. wartet nur, wenn ich wieder zurück bin …«
ich zählte meine knochen und kam zum schluss, es mussten sich noch alle an ihren angestammten plätzen befinden. auf jeden fall hatte ich den eindruck, als fühlte ich jeden einzelnen, es konnte also unmöglich einer fehlen.
ich kroch aus dem schlamm und lehnte mich an einen baum. missmutig betrachtete ich meine lädierte kleidung und schenkte dem sumpfgebiet einen zornigen blick.
»auf einen ball oder ins theater kann ich jetzt wohl nicht mehr gehen. andererseits hab’ ich mir sagen lassen, so ein schlammbad wirkt oft wunder, möglich, dass es mich um zehn jahre jünger macht.«
ungefähr zwei wochen waren vergangen, seit ich mich völlig überraschend in diesem dschungel wiedergefunden hatte, zumindest behauptete das meine über-drüber-super-funk-digitaluhr. meine biologische uhr zweifelte aber sehr stark an der richtigkeit dieser zeitangabe.
nicht nur, weil für mich gefühlsmäßig die sekunden zu stunden wurden. ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass an diesem entlegenen ort, fern jeder zivilisation, jemand heimlich meine strichliste der sonnenauf- und untergänge manipulierte; außer einer meiner schutzengel erlaubte sich einen scherz mit mir.
und diese strichliste sagte mir, ich irrte seit über einem monat durch diese ansammlung nicht enden wollender baumgruppen. einen langen monat nichts als bäume. große, kleine, dicke, dünne. noch vor kurzer zeit war ich der meinung gewesen, nichts wäre schöner, als irgendwo ein kleines fleckchen urwald zu besitzen, zehntausend km² würden reichen, und dort in völliger abgeschiedenheit zu leben.
im augenblick konnte ich aber keinen baum mehr sehen. ich hatte sehnsucht nach einer großstadt mit tausendstöckigen hochhäusern, nach stickiger luft, hupenden, stinkenden autos, schreienden menschenmassen, nach lauter, gehörgänge reinigender musik, nach sinnlosen, neuronen tötenden, durchzechten nächten.
»ein königreich für ein saftiges, blutiges steak und eine flasche mit bestem wässerchen.«
»jedes mal dasselbe mit dir, kaum ist dein hirn mal zehn sekunden in betrieb, schon denkst du nur ans trinken.«
»darf ich doch wohl, nach einem monat bei wasser und fisch. du gönnst mir wohl gar nichts. dir wäre es wohl am liebsten, ich würde auf ewig in diesem dschungel herumirren, damit ich ja keinen tropfen alkohol mehr zu gesicht bekomme. kranker asket.«
»alkohol trägt überhaupt nichts zu deinem wohlbefinden bei, genauso wenig, wie ein stück halbrohes fleisch. mir ekelt vor diesen dingen, wenn ich nur an sie denke. abscheulich.«
»sag mal, bist du unter die müslifreaks gegangen? so kenne ich dich noch gar nicht.«
»müsli ist gesund.«
»hab’ ja auch nichts gegenteiliges behauptet. ab und zu vogelfutter ist ja nichts schlechtes, doch sich nur vegetarisch ernähren, ich weiß nicht. ich lebe nach dem motto, allzu viel ist ungesund, abwechslung braucht der mensch, ich bin daher überzeugt, dann und wann ein fettiges, dickes stück fleisch und eine flasche wodka können nicht schädlich sein.«
»es ist aber trotzdem ungesund.«
»wer sagt das? sogenannte wissenschaftliche untersuchungen von selbst ernannten ernährungspäpsten?«
»nein, zahlreiche gesunde menschen, die danach leben und die richtigkeit dieser aufgestellten ernährungsregeln bestätigen.«
»mag ja sein, für sie ist es richtig, was aber noch lange nicht heißt, es ist auch richtig für mich.«
»warum sollte eine regel für dich keine gültigkeit besitzen, dessen wahrheitsgehalt von millionen menschen tagtäglich bestätigt wird?«
»verdammt, du weißt ganz genau, dass etwas nicht automatisch richtig ist, nur weil es millionen menschen als richtig empfinden. außerdem bin ich nicht ›millionen menschen‹. mag sein, diese millionen können ohne ballaststoffe und fette existieren, würde gerne mal erklärt bekommen, wie das funktionieren soll, mein körper braucht diese dinge und er wird sie auch bekommen, solange ich hier noch was zu sagen habe. ohne tierisches eiweiß wäre der mensch längst ausgestorben.«
»nein, ich weiß, was du sagen willst. komm mir nicht mit dieser moralscheiße von wegen tiere töten und so weiter. jeder dieser moralapostel, die sich nur aus diesem einen grunde vegetarisch ernähren, gehören meines erachtens nach in eine psychiatrie. diese leute leben in einer scheinwelt, haben nicht kapiert, dass auch pflanzen eine form von leben sind.«
»sie haben es halt etwas schwerer, sich verständlich zu machen. sie schreien nicht, also kann man sie ruhigen gewissens essen.«
»es ist ein naturgesetz: fressen und gefressen werden, nur so haben wir jahrmillionen überlebt. einzig über die art, wie heutzutage manche tiere getötet und zu nahrungsmittel verarbeitet werden, lasse ich mit mir reden. solange es aber keine synthetische nahrung gibt, die unser überleben sichert, ist es eine notwendigkeit.«
»schweigen.«
»na, müslifreak, kein weiterer kommentar? heißt das, wir gehen weiter?«
»es ist ungesund.«
»klar. wenn du’s dir einredest, dann schon. wie sagte unlängst ein weiser, alter chinese: ›es ist alles nur der geist‹.«
»wir haben jetzt genug zeit mit unnützem geschwätz vertrödelt. machen wir uns lieber wieder auf die socken. weiter durch’s unentdeckte land.«¹
ich war kaum zehn schritte weit gekommen, als ich schon wieder auf die nase fiel.
»verfluchte sch…ande.«
ich drehte mich um und betrachtete den stein, der mir so hinterhältig ein bein gestellt hatte.
»wo wachsen denn die?«
ich nahm ihn in die hand und wunderte mich über seine exakte quadratische form und seine weiße, glattpolierte oberfläche. eine seite war mit brauner und grüner farbe, in einer art leopardenmuster bemalt worden.
»sieht aus wie ein etwas zu groß geratener pflasterstein, marke ›deluxe‹. den hat sicher wer verloren. vielleicht gibt’s noch mehr von dieser sorte. wäre ja zu schön, wenn sie auch noch geordnet nebeneinanderliegen und sich als nette kleine straße in ein hübsches bewohntes dorf entpuppen würden.«
mein herzschlag legte eine etwas höhere gangart ein. ich stellte mich auf die beine. meine augen versuchten den dschungel zu durchdringen, suchten nach hinweisen einer menschenansammlung. meine ohren lauschten nach verdächtigen geräuschen.
da war es.
es ähnelte dem plätschern eines kleinen baches, dem rauschen eines waldes im sanften wind. leise, fast unhörbar. und doch, es war da. unbestreitbar, es war da, das gemurmel einer größeren personengruppe, das konglomerat heller, dunkler, leiser, lauter, an- und abschwellender menschlicher stimmen, vermischt mit den lauten blökender schafe, wiehernder pferde, gackernder hühner, schnatternder gänse, die klangwolke eines marktes, eines basars. direkt vor mir.
ich wollte es nicht wahrhaben. menschen, hier? zögernd bewegte ich mich in die richtung, von der meine ohren behaupteten, sie wäre der ausgangspunkt dieser geräuschkulisse. sie wurde lauter und manchmal glaubte ich, einzelne wortfetzen zu verstehen. die sprache war mir zwar fremd, doch konnte man sie zweifelsfrei dem produkt menschlicher stimmorgane zuschreiben.
oder spielten mir meine sinne einen streich? fing ich an, weiße mäuse zu hören?
nein! jetzt schnappten meine ohren extrem laute, erregte, teilweise schrille tonschwingungen auf, die vermutlich gerade in ein heftiges streitgespräch verwickelt waren. sie mussten sich direkt hinter den sträuchern vor meinen augen befinden.
ich hob zitternd eine hand und schob behutsam die zweige auseinander, peinlichst darauf bedacht, nur kein geräusch zu verursachen, um meine anwesenheit zu verheimlichen. ich wusste nicht, warum ich es unbedingt vermeiden wollte, entdeckt zu werden, nachdem ich so lange nach menschen gesucht, mich förmlich danach gesehnt hatte, endlich auf menschen zu treffen. vielleicht war es nur die angst davor, letztendlich doch einer sinnestäuschung aufgesessen zu sein und dort hinter den zweigen wieder nur zweige und nichts als zweige vorzufinden.
beinahe hätte ich laut aufgeschrien vor freude. ich hatte es wirklich geschafft, hinter den zweigen lag das ende meiner beschwerlichen reise durch dichtes, dorniges buschwerk. meine knie wurden weich, ich sank zu boden, lag auf dem boden, unfähig mich zu bewegen oder ein wort zu sprechen.
»danke, mutter göttin. ich danke dir bei allem, was mir heilig ist.«
ich lag minutenlang einfach da, meine finger krallten sich in die weiche humusschicht und begannen sie aufzugraben, und starrte zwischen den blättern hindurch auf die straße, die so unverhofft aus dem urwald aufgetaucht war. ich fühlte mich wie ein kind, das zum ersten mal in seinem leben eine straße sah und völlig gefangen war vom bunten treiben dort.
»ist das ’ne völkerwanderung oder bin ich mitten in den ausverkauf geraten. eigentlich benötige ich auch dringend neue kleider. am besten ich schließe mich ihnen an, bevor sie alles leer kaufen. hoffentlich gibt’s ein gratisgetränk.«
ein wahrer menschenstrom zog an mir vorbei, hunderte, ja vielleicht tausende passierten in diesen wenigen minuten mein versteck. alle waren sie in farbenprächtige gewänder gehüllt und schleppten riesige geflochtene körbe mit sich. einige von ihnen führten maultierähnliche tiere an gold- und silber verzierten zügeln, die beladen waren mit kisten aus holz, großen ton- oder glaskrügen und allerlei krimskrams.
dazwischen watschelten gänse, an kurze leinen gebunden, die in den händen von kindern endeten, die darauf achteten, dass die tiere in diesem gewirr nicht verloren gingen. stapften in träger gelassenheit rinder mit weit ausladenden – ein meter fünfzig und mehr – hörnern mit goldschleifen und goldbändern geschmückt und extrem saubere, schwarze und schwarz-weiß gestreifte schweine. tänzelten, von einer seite zur anderen und wieder zurück, athletische pferde mit rot glänzendem fell und langen mähnen.
es sah wirklich aus wie eine völkerwanderung.
»scheinen verreisen zu wollen. eine gute idee, die verpflegung gleich mitzunehmen, bei den horrenden preisen an den urlaubsorten heutzutage. könnte aber auch sein, dass sie nur auf einen jahrmarkt wollen, um endlich ihren plunder loszuwerden und souvenirjagenden touristen etwas, oder etwas mehr, geld aus ihren taschen zu ziehen.«
ich raffte mich endlich auf und trat auf die straße. nun erkannte ich auch ihr gewaltiges ausmaß. sie musste mindestens fünfzig meter breit sein und das war nur die »fahrbahn« in eine richtung. parallel, keine zwei meter entfernt von dieser, verlief eine zweite, genauso überfüllte in die andere richtung.
»mann, das gefällt mir, an diesem ort fühle ich mich wohl. irgendwo in der nähe muss eine großstadt sein. ich freu’ mich schon auf ’nen hamburger und ’ne cola. hoffentlich nehmen die in dieser gegend auch schecks.«
jetzt sah ich auch die ursache der lauten diskussion, die vorhin meine aufmerksamkeit erregt hatte. das ladegut eines der lasttiere war auf die straße gefallen und die eigentümer warfen sich nun verbale nettigkeiten an den kopf. vielleicht konnten sie sich auch nur nicht einigen, wer denn nun den mist wegräumen sollte.
mir war’s egal. ich genoss das meer der hektischen, gereizten und gestressten masse, stürzte mich in den trubel, ließ mich einfach treiben. niemand beachtete mich oder stellte fragen. die anonymität der menge verschleierte meine anwesenheit.
ich wurde gestoßen, beiseitegeschoben, ungeduldige drängten sich vor, fluchten, weil sie zu langsam vorwärtskamen. plärrende kinder, die endlich nachhause wollten. störrische maultiere oder was für tiere das auch immer sein mochten, machten es sich am straßenrand bequem und kauten zufrieden an der vegetation, ohne auch nur im geringsten auf ihre wütenden besitzer zu achten, die mit allen mitteln versuchten, sie zum weitertraben zu überreden.
»fast wie zu hause. auf den morgendlichen stau ist eben immer verlass.«
ich versuchte festzustellen, wohin die reise ging. hinter mir war nicht viel zu erkennen, die »autobahn« verlief in einer leichten rechtskurve, sodass ich dort nur meine geliebten bäume sah.
weit vorne leuchtete so etwas wie eine stadtmauer in der aufgehenden sonne. im falle, dass meine hochrechnungscomputer noch richtig funktionierten, war sie auf jeden fall über zehn meter hoch. doch nicht die mauer erregte meine aufmerksamkeit, sondern eine gigantische, glattpolierte pyramide. sie überragte die mauer um das zehnfache, schimmerte wie ein überdimensionaler goldbarren in der sonne, dessen glanz noch von tausenden funkelnden edelsteinen verstärkt wurde.
die prozession brachte mich näher an die stadt heran.
die oberfläche der kupferfarbenen mauer war bedeckt von unzähligen gravuren märchenhafter gestalten und abscheulicher kreaturen. nachträglich waren die linien der figuren und ihrer gebrauchsgegenstände noch in kräftigen farben nachgezogen worden. kein quadratzentimeter schien unberührt von diesen sagenhaften, meisterhaft gefertigten kunstwerken.
ich hatte die straße verlassen und spazierte an der mauer entlang, bewunderte mit offenem mund die so wunderbar lebensechten gravuren. an gestalten war hier alles vertreten, was die mythologien, technologien, heldenepen und geschichtsbücher der verschiedensten völker und epochen aufzubieten hatten. auf dieser wand hatten raum und zeit aufgehört zu existieren, waren ineinander verwoben, als wären sie nie getrennt gewesen.
schumerische, indische, ägyptische, aztekische, japanische und chinesische götter friedlich vereint. menschengestalten mit köpfen oder unterleibern von tieren, löwen, pferde, schlangen mit flügeln, drachen in jeder erdenklichen form. dämonen, kobolde, feen, hexen, teufel und engel. skizzen von pyramiden, ähnlich der in dieser stadt, von großstädten, vergleichbar mit den mir vertrauten und welche mit futuristischen, bogenförmigen gebäuden.
neben den üblichen darstellungen von geschlagenen und gewonnenen schlachten und vollbrachten wundern, mit denen jeder herrscher versuchte, sich und seinen taten ein denkmal zu setzen, bilder von fluggeräten, die so ungewöhnlich aussahen, als wären sie gerade einem sf-film entsprungen. lebensecht wirkende abbildungen von robotern, strahlenwaffen und weltraumschlachten.
und dazwischen immer wieder zeichnungen, die große ähnlichkeit mit modernen sternkarten hatten. alle ungefähr zwei mal vier meter groß und in augenhöhe angebracht, damit man sie nur nicht übersah. mit koordinatengittern, namen und helligkeitsgrößen der sterne. bei manchen waren sogar angaben über planetensysteme vorhanden. es sah zumindest so aus.
mein problem war, dass ich die schriftzeichen nicht entziffern konnte, doch deutete alles darauf hin, dass es wirklich hinweise auf planeten waren. denn neben den einzelnen karten waren zahlreiche sterne nochmals aufgelistet, umgeben von zeichnungen, die offenbar umlaufbahnen und größenverhältnisse der planeten zueinander zeigten. ergänzt durch lange texte, in denen vermutlich eine genauere beschreibung der systeme nachzulesen war.
»wenn’s wenigstens auf hebräisch geschrieben wäre oder in hieroglyphen, keilschrift tät’s zur not auch noch, runen wären mir freilich am liebsten. aber diese zeichen hier? wüsste nicht, wo ich sie einordnen soll.«
»angeber.«
ich warf noch einen letzten blick auf die »märchenwand«, oder war es eine »geschichtswand«?, und steuerte auf das stadttor zu. es war eigentlich kein tor, sondern nur ein fehlendes stück mauer. tore, mit denen man diese öffnung hätte verschließen können, waren jedenfalls nirgendwo zu sehen.
»mal sehen, ob ich so etwas wie eine touristeninformationsstelle finde. dort wird wohl jemand der englischen sprache mächtig sein oder reden die heute etwa alle so neuhebräisch?«
auf beiden seiten der zwei parallel geführten straßen, die mich zu dieser stadt geführt hatten, standen in dreierreihen verschiedene baumarten. zwei breite grasstreifen mit sträuchern und hecken trennten die straßen noch zusätzlich von den mehrstöckigen, aus weißen steinen errichteten wohnhäusern der stadt. die meisten waren bunt bemalt, die strukturen erinnerten mich ein wenig an uralte inka- oder aztekengemälde. in regelmäßigen abständen kreuzten bedeutend schmälere wege die »hauptstraße«. auch auf ihnen herrschte ein chaotisches durcheinander.
die pflastersteine der straßen waren zu riesigen mosaiken zusammengefügt worden, die den bildern auf der stadtmauer ähnelten. seltsamerweise wirkten die farben noch genauso frisch, als wären sie gerade eben erst verlegt worden.
»vielleicht waren sie es auch. ist doch möglich, dass sie gerade das eröffnungsfest dieses touristenzentrums feiern. alles glänzt, ist blank geputzt, strotzt vor sauberkeit. das kann doch unmöglich der normalzustand in einer vollgestopften stadt wie dieser hier sein.«
nach einer stunde oder knapp zwei kilometern geschubse und gedrängel war ich endlich am vorplatz der pyramide angekommen, der im augenblick zum marktplatz umgestaltet worden war.
ich suchte nach einem zeitungsstand oder einer computergesteuerten touristeninformationsstelle. irgendetwas, das mir weiterhelfen konnte. ich wusste ja nicht mal, wann ich war, woher sollte ich also wissen, was gerade in war, woher die menschen dieser zeit ihre informationen bezogen.
ich fühlte mich auf einen orientalischen basar versetzt. ich bummelte vorbei an ständen vollgepackt mit farbenfrohen, fein gewebten, mit komplizierten labyrinthmustern versehenen stoffen. hauchdünne seide, vielleicht auch nur eine billige kunststofffaserimitation. hüte, jacken, hosen, socken, ballkleider, röcke, besonders die miniausführungen gefielen mir besonders gut, sie wurden also immer noch mit jedem jahr kürzer, bodys, mäntel, shorts, alles, was das herz begehrte. fast alles.
»jeans sind heute anscheinend nicht mehr gefragt.«
es roch nach gewürzen, nach gebratenem fisch, gegrillten hähnchen. mir lief das wasser im mund zusammen.
ich konnte nicht anders, ich musste etwas essen, mein magen befahl es mir, also visierte ich eine der »würstelbuden« an und stellte mich vor sie hin und rief nach der bedienung. ein mann mittleren alters drehte sich zu mir um und blieb wie angewurzelt stehen. er sah mich aus großen augen an. er schluckte einige male und stammelte worte, die ich nicht verstand. er kämpfte sichtbar dagegen an, nicht zitternd in ohnmacht zu fallen.
ich hob grüßend die hand.
»hi. verstehst du mich?«
vermutlich nicht. er versuchte wieder etwas zu sagen. mitten im satz versagten ihm aber seine stimmbänder.
war ich wirklich so furchterregend anzuschauen. ich sah an mir hinunter und musste zugeben, ich hatte schon bessere tage gesehen.
»ich weiß, ich sehe aus wie ein penner. kein wunder nach einem monat urlaub im dschungel. ist dennoch kein grund, gleich in panik zu geraten. ich will ja nur eines dieser zarten, gegrillten fleischstückchen.«
ich deutete auf ein steakähnliches produkt und auf eine schüssel mit verführerischem grünzeug in einer angenehm duftenden soße.
der mann nickte nur, machte eine perfekte hundertachtzig grad wende und wechselte einige sätze mit jemandem, den ich nicht sehen konnte. der rauch der feuerstellen, die töpfe und pfannen darauf, die vielen kochutensilien und nicht zuletzt die nahrungsmittelstapel versperrten mir die sicht.
»ob die mich einlochen wollen? mögen die keine obdachlosen? auch gut, dann finde ich wenigstens raus, wo ich bin.«
keine minute später war ich es, der große augen machte. der würstelbudenbesitzer hatte nicht nach den ordnungshütern gerufen, sondern nach einer orientalischen schönheit. sie nahm mich bei den händen und zog mich nach hinten in ein zelt, welches normalerweise wohl als wohn- und schlafstätte diente.
»gemütlich. ich bin mir sicher, für diese teppiche würden einige meiner landsleute ein vermögen ausgeben. echt kelim.«²
ich setzte mich auf den boden und beobachtete die grazie. sie setzte einige kerzen in brand, und nicht nur die, und rückte mir einige kissen zurecht. danach verschwand sie, um wenig später mit einem tablett, voll mit gefüllten trinkbechern, wiederzukommen.
ich nahm einen nach dem anderen herunter und nippte daran.
»bier. zwölf verschiedene biersorten.«
»ich will ja nicht unhöflich sein, aber habt ihr keinen wodka oder wenigstens ’ne cola?«
sie blickte mich einen augenblick fragend an, dann erschien ein lächeln auf ihrem gesicht und sie verschwand abermals.
»bezauberndes mädchen.«
sie kehrte zurück, eine wunderschön bemalte glasamphore in ihren händen.
bin wohl an eine reiche familie geraten. mir soll’s recht sein. ich frage mich nur, womit ich diese erstklassige bedienung verdient habe.
sie gab mir einen schluck zu trinken.
einen sekunde lang glaubte ich, meine kehle und mein magen würden zu asche verbrennen. ich hatte verdammt große schwierigkeiten, luft zu bekommen, ich röchelte nur noch. dem himmel sei dank waren da noch die becher mit dem bier gewesen. ich streckte meine hände nach ihnen aus, das mädchen reichte sie mir, einen nach dem anderen. ich schüttete sie alle in einem zug hinunter.
ich bin mir nicht sicher, ob ich diesen bakterientöter ohne sie überlebt hätte.
trotzdem benötigte ich noch eine elend lange zeit, mich von diesem anschlag auf mein wohlbefinden zu erholen.
»allmächtige göttin, dieses getränk ist ja lebensbedrohlich. dafür benötigt man ja eine sondergenehmigung der sicherheitsdirektion. aber …, ich muss sagen …, es schmeckt saugut. endlich wieder mal was richtig starkes zu trinken. darf ich noch einen haben?«
das gesicht des mädchen, das während meines hustenanfalles zu stein erstarrt war, zeigte wieder sein schönstes lächeln.
»himmlisch.«
eine stimme war draußen zu hören. meine bedienung ging zum zelteingang und brachte mir mein steak und den bestellten salat. mit welchem genuss ich diese mahlzeit, nach einem langen monat fischdiät, verzehrte, muss ich bestimmt nicht näher beschreiben. übrigens, als nachspeise gab’s eine obsttorte allerbester güte, sollte jeder mal kosten, der zufällig in diese gegend kommt.
ich lag ausgestreckt, ermüdet vom essen, auf weichen teppichen, vergraben unter bergen von kissen. zarte, kundige frauenhände massierten meinen rücken.
»bin ich vollgefressen, jetzt bräucht’ ich ein heißes bad und ein bett. gibt’s ein hotel in näherer umgebung?«
meine masseurin wusste mit meinem geplapper nichts anzufangen. nun ja, sie wusste schon was damit anzufangen, nur konnte ich mich des eindrucks nicht erwehren, sie hatte mich falsch verstanden, sie begann nämlich, auch noch den rest ihrer ohnehin schon spärlichen bekleidung abzulegen.
»oh, mann, mädchen, bitte lass’ das bleiben, sonst verliere ich meine beherrschung.«
sie ließ sich nicht beirren, nahm wohl an, mein gerede wären anfeuerungsrufe. bald stand sie, nur noch mit einigen kettchen und ringen bekleidet vor mir.
»was für ein körper.«
ich schloss meine augen, tankte meine lungen mit sauerstoff und konzentrierte mich auf die singenden bohrer meines geliebten zahnarztes, auf abstürzende computerprogramme, auf das vor schadenfreude grinsende gesicht eines angestellten am auszahlungsschalter meiner bank.
jetzt hatte ich mich wieder im griff.
»komm’, zieh dich an. zeig’ mir lieber, wo ich ein hotel finde. dort werde ich ein bad nehmen, danach sehen wir uns die stadt an und dann …, was wir dann tun werden, weiß ich nicht. wird sich schon was ergeben.«
ich stürzte aus dem zelt und ging zum mädchenbesitzer, …, ich meine würstelbudenvater.
»darf ich zahlen? nehmen sie schecks?«
ich nahm einen aus meiner jackentasche und begann ihn auszufüllen. der mann sah mich nicht so an, als wäre er sehr überzeugt von meinem tun.
»ja, seh’ ich auch. sind etwas dreckig von der langen reise, sind aber echt.«
mir fiel ein, echt waren sie schon, doch waren sie auch gedeckt? gab es mein bankkonto überhaupt noch? wie sahen eigentlich heute die zahlungsmittel aus? waren schecks und bargeld überhaupt noch in mode oder wickelte man alle geschäfte über kreditkarten ab? könnte ja sein, man war wieder zum tauschhandel mit naturalien zurückgekehrt.
»ok, keinen scheck. lieber bargeld. neuseeländische dollars?«
auch jetzt war aus dem mienenspiel des mannes keine überschwängliche freude oder begeisterung herauszulesen.
»österreichische schilling? ich winkte mit einigen hundertern, die ich in meiner jackentasche fand. zugegeben sie waren etwas ausgewaschen vom vielen regen und sicher auch ein wenig durch den missbrauch der jacke als fischnetz.«
noch immer keine regung im gesicht meines gegenübers.
irgendwo muss ich doch noch ein paar gute alte dollars haben. ich kramte in den seitentaschen meiner jacke und tatsächlich fand ich einige zerknitterte banknoten.
»amerikanische dollars?«
hatte ich da den ansatz eines lächelns im antlitz des budenbesitzers gesehen?
»ja, die guten alten dollars. die sind immer und überall gern gesehen.«
»wie viel? zehn?«
»nicht? zwanzig?«
»auch nicht. hm. wie steht heut’ der kurs?«
»reichen dreißig?«
»ok. ok. die bedienung war hervorragend. sehe ich ein. doch mehr als fünfzig geb’ ich dir nicht.«
ich überreichte ihm das geld und verabschiedete mich. er nahm es zwar, doch sehr glücklich schien er mir nicht dabei.
»halsabschneider. fünfzig dollar für ein steak. vielleicht hätte ich die nachspeise doch vernaschen sollen.«
»was soll’s, ein hübscher anblick war’s allemal.«
ich folgte der straße richtung zentrum.
zwischen dem platz und der pyramide, es musste ein tempel sein – möglicherweise war es ja auch nur der gag eines findigen managers, der hier ein luxushotel für zahlungskräftige kunden, die gerne in der vergangenheit lebten, hingestellt hatte und, weil es im paket billiger war, noch eine stadt dazu, damit er an den billigtouristen gleich mitverdiente – war ein großer park angelegt worden.
weitverzweigte bäche durchzogen ihn wie feine adern, speisten mit ihrem klaren wasser kunstvoll gestaltete teiche. neben den wasseradern verliefen schmale kieswege, die zum spaziergang einluden. dutzende brücken, jede für sich ein meisterwerk, verbanden die ufer der bächlein miteinander.
ich ließ mich auf einer bank aus stein nieder und beobachtete auf einem kleinen hügel verstecken spielende kinder. sträucher, bäume, höhlen und ein kleines »pfadfinderdorf« luden förmlich dazu ein.
meine augen folgten einer ausgelassenen gruppe junger leute, die dem anschein nach schon etwas zu viel gefeiert hatten.
»die sind in bester stimmung und ich weiß noch nicht mal, was es zu feiern gibt. wird zeit, dass ich es herausfinde.«
ich schlenderte auf einem der vielen wege der weit aufragenden pyramide entgegen. sie glänzte in der sonne wie ein etwas zu groß geratener spiegel. jetzt konnte ich einzelne details erkennen.
die glitzernden edelsteine stellten sich nun als bunt bemalte glasfenster heraus, ihre gläserne spitze funkelte in der sonne, wie ein gigantischer blauer diamant. das gold blieb aber immer noch gold.
»muss ein toller job sein, diese dinge zu polieren. wenigstens geht einem die arbeit nie aus.«
an der außenseite waren, ich hatte nichts anderes erwartet, wie auf der stadtmauer und den hauptstraßen, unzählige bildergeschichten eingraviert.
ich benötigte zwanzig minuten, bis ich endlich ihre basis erreichte. ich hatte die größe des parks ein wenig unterschätzt, was sicher an den ausmaßen der pyramide lag.
eigentlich hatte sie wenig ähnlichkeit mit den herkömmlichen pyramiden, fabrikat cheops. ihre grundfläche glich eher einem guten alten drachenviereck, dessen längere diagonale ungefähr nach nordosten zeigte.
sie stand auf einem sechs meter hohen steinfundament, kann auch stahlbeton gewesen sein, das in ein relief mit gottähnlichen figuren, fliegenden schiffen, kulthandlungen und stadtbauplänen (womöglich waren es auch nur die schnittmuster für die vorherrschende mode dieser epoche, ich weiß es nicht) verwandelt worden war. auch hier hatte man nicht an grellen farben gespart.
zwischendurch wurde dieses relief von drei mal drei meter großen eingängen unterbrochen, die im augenblick jedoch alle durch massive stahltore (richtig, kann auch bronze gewesen sein) verschlossen waren.
davor 21 fünf meter hohe statuen mit grimmigem blick. waren wohl verärgert, weil sie das schwere dach tragen mussten, welches sich vom oberen ende des fundaments zu ihren schultern hin erstreckte.
»wo ist der eingang? wenn mein instinkt mich nicht täuscht, sicher im osten.«
ich spazierte am relief entlang gen osten und dachte über den sinn der vielen verschlossenen türen nach, konnte allerdings keine zufriedenstellende erklärung finden.
als ich um eine der beiden ostecken bog, war ich ein wenig überrascht. es war nirgendwo eine eingangstüre zu sehen, zumindest keine geöffnete. diese seite glich der nordseite aufs haar.
»na gut, dann eben nicht im osten, vielleicht im süden.«
also wanderte ich zur südseite und stand ein weiteres mal mit offenem mund in der gegend herum.
ein breiter kanal endete in einem hafen direkt an der pyramide, zwei zugbrücken führten darüber. an beiden ufern standen die gleichen grimmigen statuen, nur waren sie dreimal größer und trugen ebenso ein dach auf ihren schultern. daneben standen in dreierreihen wirkliche ansichtskartenpalmen.
»ein überdachter kanal, dieser herrscher hier ist wohl wasserscheu.«
ich ging näher heran und erkannte bald, dass er nicht dort endete, sondern in die pyramide hineinreichte.
»mal sehen, ob ich da rein darf.«
niemand nahm notiz von mir, obwohl es nur so von menschen wimmelte. sie waren mit dem be- und entladen der schiffe beschäftigt, die an und in der pyramide vor anker lagen.
»ich staune.«
der hafen setzte sich in der pyramide fort, er musste bis in ihre mitte reichen. am eingang war er etwa 40 meter breit und ebenso hoch, verengte sich bis zu seiner mitte hin konisch, von wo er dann parallel weiter lief. an seiner engsten stelle war er immer noch an die 20 meter breit.
der gesamte hafenbereich war hell erleuchtet. leuchtkörper konnte ich jedoch keine entdecken. das licht war einfach da.
auch hier eine ansammlung edelster stoffe. goldglänzende wände, kupferverkleidete rundbögen, verzierungen aus silber und elfenbein(?) und mahagonivertäfelungen (sicher bei abnehmendem mond in einem wasserzeichen, außer skorpion, geschlagen worden, damit es in dieser ewig feuchten umgebung nicht verrottete).
von den farben spreche ich gar nicht mehr.
»wusste gar nicht, dass gold schwimmt.«
am hinteren ende des hafens lag ein dreimaster aus purem gold vor anker. weiße maste, sicher billiges, mit elfenbein überzogenes teak oder ebenholz. bunte figuren auch am schiffsrumpf.
»so ’ne yacht hätte ich auch gerne. würde sie sofort um den halben preis abstoßen und auf diese art mir und zehn nachfolgenden generationen ein angenehmes leben ermöglichen.«
die segel schillerten wie reinste seide, ich tippte auf chiffonsegel oder war’s gar nur viskose?
bunte hieroglyphen zierten diese luxussegel, von denen bestimmt ein jedes den gegenwert einer luxusvilla entsprach; wären wir im zwanzigsten jahrhundert gewesen.
das auffälligste symbol war die geflügelte sonne, welche hartnäckig an allen ecken und enden des schiffes auftauchte. ich hatte sie schon öfter gesehen, hier in dieser stadt und in geschichtsbüchern.
»ist wohl ein hoheitszeichen. hat sich ein herrscher dieses alte symbol ausgewählt, um sich auf die stufe eines ägyptischen pharaos zu stellen? nahm er für sich in anspruch, gott zu sein?
wenn ich mich so umsehe … dieser prunk. jede kleinigkeit in der ausführung marke ›protz‹. man konnte wirklich glauben, er hält sich für einen gott, zumindest für einen halben.«
ich motivierte meinen körper, sich zu einem der muskulösen, braun gebrannten, zwei meter zwanzig großen riesen, typ herkules, hinüberzubewegen. er hielt ganz wichtig irgendwelche tafeln in der hand, daher nahm ich an, er wäre so etwas wie der oberaufseher.
ich räusperte mich.
»hallo, sie da. verstehen sie mich?«
»nicht? dacht’ ich mir.«
er verneigte sich so tief vor mir, ich hatte die befürchtung, er könnte jede sekunde das gleichgewicht verlieren und eine rolle vorwärts machen. ich trat vorsichtshalber fünf schritte zurück.
»ist schon ok. ich mag diese unterwürfige haltung nicht, außerdem werde ich sicher nicht soviel geld hier lassen, dass sie gerechtfertigt wäre. ich will nur für eine nacht bleiben, also wo geht’s hier zur rezeption?«
ich sprach mit händen und füßen, um ihm meine wünsche begreifbar zu machen, die da wären, ein zimmer mit bad und eventuell ein fernsehgerät und ein telefon.
irgendwann musste er mich dann doch noch verstanden haben, er deutete mir, ich solle ihm folgen.
»na endlich.«
wir stiegen auf einer zehn meter breiten, mit bunten fliesen dekorierten treppe, einige meter nach oben.
»ich hab’ mir die räumlichkeiten einer pyramide irgendwie anders vorgestellt. das hier erinnert mich eher an ein übergroßes wohnzimmer.«
es erstreckte sich über die gesamte grundfläche der pyramide. sitzecken, die zum träumen einluden, palmen, sträucher, grasflächen, blumen, ein kleiner teich mit springbrunnen, sogar einige vögel flogen frei herum.
der park vor der pyramide fand hier drinnen seine fortsetzung. erstaunlicherweise waren die lichtverhältnisse in diesem raum identisch mit denen im freien.
die zwanzig meter hohe, elfenbein- und mahagonigeschmückte halle wurde durch reihen von regalen abgeteilt, in denen eine unzahl von schriftrollen lagen.
je länger ich diesen saal betrachtete, umso eher war ich geneigt zu glauben, es handelte sich bei diesem »wohnzimmer« um die bibliothek einer universität. verschiedenste schautafeln über den aufbau von mensch, tier, pflanze und technischen gerätschaften verstärkten diesen eindruck noch.
eine kleine, für meinen geschmack äußerst behaglich eingerichtete bar in einer der ecken trug zur allgemein wohnlichen atmosphäre bei.
»hier hätt’ ich auch gerne studiert. fehlen nur noch die animierdamen.«
ich musste mich beeilen, mein führer hatte schon beinahe die wuchtige holztreppe auf der gegenüberliegenden seite erreicht, die ins nächste stockwerk führte und aussah, als wäre sie aus einem einzigen baum geschnitzt worden.
auf dieser etage war nicht viel zu sehen, außer ein, für die in diesem gebäude vorherrschenden verhältnisse, schmaler gang, der an dutzenden türen vorbeiführte.
waren dahinter appartements versteckt oder hörsäle? waren die symbole an den verschlossenen eingängen zimmernummern oder hinweise auf die dahinter gelehrten wissensgebiete?
dachte der bodybuilder vor mir am ende gar, ich wollte hier studieren und brachte mich zum rektor?
jetzt tat es mir leid, dass ich nie hebräisch gelernt hatte.
»nein, englisch musste es sein, ist ja ’ne weltsprache und was habe ich nun davon?«
in dieser tonart ging es weiter. zwölf, dreizehn stockwerke lang, konnten aber auch vierzehn gewesen sein. treppen, gänge, stufen, korridore. irgendwo hatte ich den überblick verloren.
»ich hasse monotonie. jetzt weiß ich wenigstens, wo mister universum seinen körperbau herhat.«
»nix bodybuilding. stiegensteigen, hundertmal am tag. vollgepackt mit kartenmaterial, diaprojektoren und den zahlreichen, von den vielen stufen erschöpften studentinnen.«
letzten endes schafften wir es dann doch noch bis ganz nach oben. ich staunte wieder mal über die luxuriöse innenausstattung, zum wie vielten male am heutigen tage?
»ein penthouse auf der spitze einer pyramide, mal was neues. was will man mehr? ob ich mir das leisten kann?«
mein führer erklärte mir irgendetwas, verneigte sich, abermals fast den boden küssend und verließ den raum. ich nickte nur, was hätte ich auch anderes tun sollen?
»nette menschen hier.«
ein goldener runder tisch in der mitte des appartements erregte meine aufmerksamkeit. auf seiner oberfläche waren, neben den üblichen labyrinthzeichnungen, zwei gesichter und eine sonne eingraviert worden.
»woher kenne ich die beiden. aus geschichtsbüchern?«
unterschiedlich große scheiben waren um die sonne platziert, die ich als planeten deutete. texte und verschiedene symbole ergänzten die zeichnung.
»vermutlich unser sonnensystem.«
der forschergeist in mir war erwacht.
»die dritte scheibe war unverkennbar die erde, die kontinente waren darin eingezeichnet.«
»nur ein frage hätte ich, warum zehn planeten?«
der äußerste, zehnte planet war mit flügeln verziert worden.
»die geflügelte sonne? haben sie endlich den zehnten planeten entdeckt? wie hieß er doch gleich?«
auch die monde der planeten und der asteroidengürtel waren in der karte angeführt. um dieses system waren noch dutzende ähnliche angeordnet, nur nicht so detailliert.
»sind dies benachbarte sterne mit bewohnbaren welten? langsam möchte ich wirklich wissen, in welcher zeit ich gelandet bin. scheinbar hat sich in der zwischenzeit sehr viel getan.«
»werd’ mich später darum kümmern. jetzt nehm’ ich zuerst ein bad.«
ich suchte nach einem badezimmerähnlichen raum. doch nirgendwo war ein zugang zu einem solchen zu finden.
»muss ich erst bezahlen, damit ich in das geheimnis der versteckten badezimmertüre eingeweiht werde? oder ist es draußen am gang? eine art amüsement für luxusverwöhnte menschen, die auch gerne mal kleine abenteuer erleben wollen?«
ich sah mir die mosaikbilder an den wänden an. auf der einen seite ein sonnenaufgang über dem meer, auf der gegenüberliegenden wand eine gerade hinter bergkämmen untertauchende sonne. nein es musste umgekehrt sein, da sonnenuntergang, dort -aufgang, wenn die bilder mit der ost-west-ausrichtung der pyramide übereinstimmen sollten.
»die berge und das tal, dieser nebel, die wolken. dieses photo …, wo hab’ ich das bloß schon gesehen?«
neben darstellungen mir fremder wesen, vielleicht waren es außerirdische, waren auch noch die zweier menschen in lebensgröße zu sehen, deren gesichter mir in diesem gebäude schon öfter aufgefallen waren.
»prächtig sehen die aus. romeo und julia aus ägypten. eine königin und ihr pharao.«
wieder beschlich mich das seltsame gefühl, die beide schon sehr lange zu kennen.
ich schritt entlang hoher bücherregale, es mussten tausende bücher und schriftrollen darin liegen, einige von ihnen sahen ziemlich neu aus und waren aus einem dünnen, reißfesten material gefertigt.
»kunststoffbücher, das hat uns noch gefehlt zu unserem glück. wie schön. hoffentlich sind sie wenigstens recycelbar.«
»wo bin ich bloß gelandet? hat es die menschheit am ende doch noch geschafft, sich in die luft zu sprengen und war diese stadt eine oase in einer sonst toten welt?«
»glaub’ ich nicht. die menschheit ist zwar verrückt, aber so verrückt auch wieder nicht. es muss noch andere, ähnliche zentren geben. ich seh’ zwar keine form von technologie, wie ich sie kenne, der lebensstandard scheint mir aber doch recht hoch zu sein. armut, wie sie vor allem in der dritten welt herrscht, oder sollte ich besser sagen geherrscht hatte, ist mir bisher noch nirgends aufgefallen.«
»ja, irgendwo gibt es sicher noch vergleichbare städte, anders lässt sich der trubel dort unten nicht erklären.«
ich war auf eines der in allen vier himmelsrichtungen angelegten balkonähnlichen gebilde hinausgetreten, eigentlich waren es »nur« sechs meter breite gänge. sie führten vom zimmer bis zur außenseite der pyramide und ihre architektonische gestaltung ließ sich am besten durch das wort »wintergärten« beschreiben.
nach oben hin waren die gänge offen, konnte aber mit großflächigen glasfenstern verschlossen werden. eine sitzecke und angenehm kuschelweiche teppiche am boden machten den balkon perfekt.
unnötig zu erwähnen, dass man von hier oben wunderbar die gesamte stadt, ihre einwohner und einige quadratkilometer des umliegenden dschungels beobachten konnte. ein idealer ort für spanner.
jedes haus, jede straße und sogar jede baumreihe war zur pyramide hin ausgerichtet. insgesamt sechs »autobahnen« durchbrachen die stadtmauer, die der stadt das aussehen einer riesigen honigwabe gab, und endeten auf dem sechseckigen, etwa fünf fußballfelder großen »marktplatz«.
direkt an diesen vorplatz schloss der riesige stadtpark an, in dessen zentrum die pyramide thronte.
fünf-, sechsstöckige wohnblöcke in unmittelbarer nähe der pyramide, am stadtrand einstöckige einfamilienhäuser, alle mit sechseckigem grundriss. sämtliche nebenstraßen liefen parallel zur stadtmauer.
»sieht aus wie ein riesiges spinnennetz. diese stadt muss vor der errichtung geplant worden sein, anders kann ich mir diese symmetrische anordnung der straßen, häuser und plätze nicht erklären. der architekt ist in einem früheren leben wohl ein penibler buchhalter gewesen. diese ordnung ist ja schon beinahe krankhaft.«
»andererseits hat er sich’s aber einfach gemacht. eine stadthälfte konstruieren und sie dann einfach spiegeln. hatte vermutlich keine lust mehr oder zu wenig zeit.«
der einzige bruch in der allgegenwärtigen symmetrie war der in südrichtung verlaufende kanal und zehn kleinere kopien der hauptpyramide, die an orten standen, die scheinbar von gott zufall gewählt worden waren.
weit draußen, in etwa zehn, fünfzehn kilometer entfernung, segelten schiffe auf einem fluss. drei von ihnen hatten in einem hafen im kanal angelegt, der ungefähr in der mitte zwischen fluss und pyramide lag, und wurden gerade entladen. auf großen wagen, gezogen von rinderähnlichen tieren, wurde die fracht in die stadt transportiert. kleine, wendige boote brachten ihre ladung direkt bis in die pyramide.
»hier wird vermutlich bald ein wichtiges fest gefeiert oder ist dieses chaos alltäglich?«
»wie viele menschen hier wohl leben? 30 000, 40 000?«
der fluss, dessen lauf ich gefolgt war, stellte sich als ein kleiner seitenarm von vielen, einer kilometerbreiten wasserstraße heraus.
»wo gibt’s so breite flüsse?«
ein abgegriffenes buch lag aufgeschlagen auf einem der couchtische, eine kerze brannte und daneben stand ein becher mit wein(?).
ich roch daran und kostete. es war tatsächlich wein, ein natürlicher, saurer wein ohne glykol, schwefel, zucker und sonstige, für einen guten »kopfweh-wein« unbedingt notwendige, zusatzstoffe.
»als hätte jemand nur kurz den raum verlassen, um sich die blase zu erleichtern.«
»werde ich gar mit jemanden verwechselt? hab’ ich ähnlichkeiten mit dem könig? dann sollte ich schleunigst verschwinden. auf betrug und gotteslästerung steht sicher die todesstrafe.«
ich wollte nach dem buch greifen, eine angenehm klingende weibliche stimme erschreckte mich aber dermaßen, dass ich beinahe vom balkon gefallen wäre.
mein herz fiel in einen gestreckten galopp.
ich drehte mich um. meine augen registrierten eine hübsche frau anfang dreißig, einen meter achtzig groß, schlank, bronzefarbene haut, schwarze katzenaugen, schwarzes, schulterlanges haar, spitze nase.
»diese nase, sehr hübsch.«
»kleopatra?«
»mann, mädchen, kriegst du dafür bezahlt, ahnungslose leute zu erschrecken? auch eine art, unerwünschte personen loszuwerden. ich werde der hotelführung vorschlagen, sie sollten hier besser geländer anbringen und ihr weiters mitteilen, dass du deinen job schon beinahe perfekt beherrschst.«
meine ungezogenen augen fixierten ihren vollendeten körper. ein hauchdünner alibiseidenmantel, bemalt mit roten, geflügelten sonnen – langsam glaubte ich an einen modegag – der mehr ent- als verhüllte, versuchte ihn zu bedecken. sie trug ihn offen, was den gleichen effekt hatte, als wäre sie nackt vor mir gestanden.
ich versuchte ihr in die augen zu sehen, mein blick rutschte jedoch immer wieder nach unten. sie zeigte nicht die geringste regung, es störte sie offensichtlich überhaupt nicht, dass ich sie so eingehend musterte.
»gefalle ich dir?«
ich erschrak. ich hatte nicht erwartet, dass sie etwas sagen würde, bisher waren ja alle so zurückhaltend gewesen.
»auf welche antwort gibt es als belohnung die todesstrafe, ja oder nein?«
sie lachte lauthals. mir lief es eiskalt über den rücken. vor angst oder vor erregung?
»ja.«
»gut, dann wähle ich den tod. du bist äußerst begehrenswert.«
sie sprach langsam. in ihrer stimme war soviel erotik, ihre blicke so verführerisch, ihre bewegungen so herausfordernd, als hätte sie sich in den letzten tausend jahren nur in dieser einen kunst geübt. jede meiner zellen vibrierte im gleichklang ihres balzgesanges.
»komm’, das bett ist noch neu, es wurde erst gestern geliefert, lass es uns testen.«
ich versuchte mich wieder auf den bankbeamten zu konzentrieren, doch diesmal vergeblich.
»du erlaubst dir einen scherz mit mir? das ist doch nicht dein ernst?«
ihr seidenmantel schwebte langsam, leicht wie eine feder, zu boden.
»todernst. leg’ dich zu mir oder ist etwas mit dem bett nicht in ordnung?«
sie ließ sich einige male rückwärts ins bett fallen.
»ich finde es recht stabil, doch alleine werd’ ich es nur schwer herausfinden.«
ich schloss meine augen.
das darf doch nicht war sein. das gibt’s doch nicht. lieg ich im delirium? noch am fuße des abhanges, im dreckloch?
ich ohrfeigte mich.
»autsch. ich bin wach, doch das ist ein ding der unmöglichkeit.«
»was ist los mit dir?«
»nichts. nur bist du heute schon die zweite frau, die mich vernaschen will. ist doch nicht normal, oder? verwechselt ihr mich vielleicht mit jemanden?«
sie sprang ruckartig aus dem bett.
»eine andere frau? wo ist dieses luder. ich bringe sie um.«
meine augen weiteten sich vor entsetzen. war ich in einen schlechten film geraten?
»war nur ein scherz«, ließ sie mich schelmisch wissen.
»die andere frau hat dich sicher verwechselt, ich bin mir über deine herkunft jedoch sehr wohl im klaren. und jetzt komm!«
ich hatte meine fassung wieder gefunden.
»so schnell geht’s nun auch wieder nicht, etwas länger brauche ich schon, obwohl, wenn ich dich so ansehe, sehr viel länger wird’s wohl auch nicht dauern.«
sie grinste.
»wer bin ich also?«
»jemand aus dem urwald, wer sonst.«
sie seufzte.
»ich glaub’ ich werde alt. bisher reichten meine blicke aus, euch männer rumzukriegen und bei dir rede ich mir den mund fusselig. was mache ich falsch?«
»tut mir leid, liegt wirklich nicht an dir. siehst modelmäßig aus, doch ich bin nun einmal nicht ein mann, der gleich mit jeder … und so.«
»obendrein bin ich völlig abgeschlafft und benötige dringend schlaf und vor allem, ein bad. vielleicht bist du so nett? sobald ich wieder bei kräften bin, können wir noch mal darüber sprechen.«
»gute idee. ich wollte auch gerade ein bad nehmen, zu zweit macht’s freilich viermal so viel spaß. gehen wir.«
hartnäckige frau.
sie schob eines der bücherregale zur seite und verschwand hinter einem vorhang.
»raffiniert. wohl für besondere gäste.«
ich folgte ihr, zögerte einen moment, ein gedanke war vorbeigeflogen, etwas zu rasch, als das ich ihn fassen konnte, und stand nun endlich in einem bad(?).
ein kleiner, 20 m² see mit strand, der nach bedarf mit frischem wasser aufgefüllt werden konnte, war eine bessere beschreibung für diesen, nach drei seiten hin offenen raum, der, ebenso wie die »balkone«, mit großflächigen glasfenstern »wasserdicht« gemacht werden konnte.
mein mund ließ sich zu einem anerkennenden pfiff hinreißen.
»ein badezimmer im freien. nicht schlecht.«
durch die fehlenden außenwände hatte man den eindruck, auf einer acht mal sieben meter großen plattform zu stehen, die einem, während man in der sonne lag und sich im müßiggang übte, die möglichkeit gab, fast einhundertachtzig grad des horizontes einzusehen. im nordosten bis über die grenzen der stadt hinaus, in dieser richtung etwa sechs kilometer entfernt, dutzende kilometer über die baumwipfel hinweg, im süden der hafen, schiffe, im südosten »mein« glasklarer fluss, der sich von norden her in das blickfeld schlängelte und seine wassermassen in den breiten, grünlichblauen strom ergoss und dort weniger auslöste, als ein einzelner regentropfen in einer sturmflut.
die bronzene schönheit war schon im wasser verschwunden und lag ausgestreckt auf einer der zwei »unterwassersitzecken«, wo sie von etlichen weichen wasserstrahlen massiert wurde und ihr gesichtsausdruck erkennen ließ, dass sie es sichtlich genoss.
eine obstschüssel und eine auswahl verschiedener getränke standen in griffweite. sie reckte ihren oberkörper aus dem wasser, nahm sich eine grüne, kiwiähnliche frucht und biss schmatzend hinein. der saft der frucht rann ihr übers kinn und tropfte auf ihren bauch. sie lächelte verführerisch.
»komm’ rein, hier wartet jemand auf dich.«
ihre schlanken beine öffneten sich.
ich sah hinauf zum wolkenlosen, himmelblauen himmel.
»göttin mutter erde, lass’ mich jetzt bloß nicht aufwachen. das kann doch alles nicht wahr sein, ich muss träumen. wetten jetzt geht gleich der wecker ab oder das telefon klingelt.«
ich richtete meine augen wieder auf sie, mein blick heftete sich an ihre brüste, rutschte tiefer zu ihren beckenknochen, fand dort aber nur kurz halt und blieb zwischen ihren beinen hängen.
»es ehrt mich zwar, doch du musst mich nicht göttin nennen und telefon haben wir hier keines. wir sind ungestört. soll ich dir beim ausziehen behilflich sein oder schaffst du es ohne mich?«
sie stand auf. wassertropfen perlten von ihrer dunklen haut.
ich atmete tief durch.
»nein danke. nicht nötig.«
ich entledigte mich meiner kleidung und ließ mich ins wasser fallen.
sie war schneller als ein fisch an meiner seite.
»nicht so schüchtern, ich beiße nicht. komm’ doch näher.«
sie zog mich an sich, umschlang meinen körper mit ihren armen und beinen, küsste mich.
»das ist es!«
ich schlug mir mit der flachen hand auf die stirn.
mir fiel es wie schuppen von den augen. ich wusste nun, wonach ich schon die ganze zeit über gesucht hatte, was mir so merkwürdig, so unmöglich vorgekommen war.
wir hatten uns die ganze zeit über in meiner sprache unterhalten.
»also doch ein traum.«
ich hörte so etwas wie ungeduld in ihrer stimme.
»wie kommst du darauf? ich bin wirklich echt, glaube mir.«
»du sprichst meine sprache.«
»na und! habe ja lange genug zeit gehabt, sie zu lernen.«
»und jetzt lass es uns tun. ich spüre doch, dass es noch jemand außer mir will.«
»ich wusste es auch, doch …«
sie bemerkte mein zögern.
»und was jetzt noch? soll ich mir meine haare zurecht richten oder ist es dir hier draußen vielleicht zu hell?«
»bist du verheiratet oder hast du einen freund und was noch wichtiger ist, wie groß ist er?«
»lach’ nicht, es ist todernst.«
ich musste selbst lachen.
»falls es dich beruhigt, ich lebe seit langer zeit mit jemanden zusammen, der nicht größer ist als du und mir kleine seitensprünge verzeiht.«
»nimmst du die pille?«
»verdammte fragerei, da vergeht einem ja alles. was ist die ›pille‹? steigert sie das lusterlebnis?«
»nein, es ist ein verhütungsmittel.«
»ach so. so etwas benötige ich nicht. keine angst, ich werde nicht schwanger und jetzt halt` endlich deinen mund!«
sie klammerte sich noch fester an mich und ließ mir keine chance zu entkommen. die geschmeidigen wellenbewegungen ihres schlangenkörpers brachten mich um meinen verstand. bald, sehr bald verlor ich den überblick, die umgebung verschwand unter einem weichen frauenkörper, löste sich auf in einem blauen nebel aus himmel und wasser, in dem ich mich kurz verirrte, einige atemzüge lang wieder herausfand und danach vollends darin verlor.


1 »Star Trek VI: Das unentdeckte Land ist der sechste Star-Trek-Kinofilm und der letzte, in dem die Originalcrew mitspielt und der (ausschließlich) auf der Fernsehserie Raumschiff Enterprise basiert. Der Titel ist eine Anspielung auf Shakespeares Hamlet, III. Akt, Szene 1; anders als im Theaterstück ist hier jedoch nicht der Tod, sondern die Zukunft gemeint.« – Wikipedia: Star Trek VI: Das unentdeckte Land
2 »Bei einem Kelim (türkisch Kilim) handelt es sich um einen gewebten Teppich oder Wandbehang, dessen Besonderheit darin besteht, dass der Schussfaden auf beiden Seiten des Kelims das Muster bildet, das heißt, dass er, ähnlich der europäischen Gobelinweberei, nicht mit durchgezogenem Schussfaden gewoben wird.« – Wikipedia: Kelim