Gibt es Parallel-Universen?

Der Begriff Parallelwelt oder Paralleluniversum bezeichnet eine Welt oder ein Universum, das außerhalb des bekannten Universums existiert. Die Gesamtheit aller Parallelwelten wird als Multiversum bezeichnet. Parallelwelten sind vor allem aus der Science-Fiction bekannt, ihre theoretische Möglichkeit wird jedoch auch in Bereichen der Physik diskutiert. In einem übertragenen Sinne wird der Begriff auch in der Psychologie und in den Gesellschaftswissenschaften verwendet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Parallelwelt

[…] Jeder Mensch trifft täglich unzählige Entscheidungen, die ihn in einem Zickzackkurs durch sein Leben führen und es dabei mehr oder weniger stark beeinflussen. Jedes »ja« oder »nein«, egal zu welcher Frage oder zu welchem Thema, lenkt sein Dasein unausweichlich in eine bestimmte Richtung und verwirft die andere Auswahlmöglichkeit. Entscheidet er sich für das »Ja« hat der Weg des »Nein« für ihn keine Bedeutung mehr, er »löst« sich gewissermaßen auf, die Zeitlinie »kollabiert«.

In der Ganzheit der Raumzeit hingegen geht dieser Zweig jedoch keineswegs verloren. Im Gegenteil, er war schon immer da, ist vielmehr eine eigenständige Zeitlinie. Eine völlig Gleichberechtigte parallele Ebene. Mit dem einzigen Unterschied, dass die Person sich in der anderen Ebene für einen anderen möglichen Weg entschieden hat.

Eine einzelne Person sprang so in jeder Sekunde wahrscheinlich in Hunderte, wenn nicht sogar Tausende Parallelwelten, alleine durch reine Denkvorgänge. Gedanken werden verworfen, wieder hervorgeholt, zu neuen Gebilden zusammengesetzt und so fort. Man sollte sich jedoch nicht, auch wenn es sich manchmal so anhörte, dem Trugschluss hingeben, einzig das Denken des Menschen würde das Schicksal des Universums bestimmen. Es war alles viel einfacher: Zufallsprozesse auf subatomarer Ebene sorgten für dieses empfinden, nicht makroskopische, sondern mikroskopische Vorgänge waren für die Gestaltung des »Multiversums«¹ verantwortlich. Wenn man wollte, war das Universum im Grunde nicht mehr als das Ergebnis simpler Statistik.

So bahnte sich jedes noch so kleine Teilchen des Universums im Laufe seines Lebens einen Weg durch Myriaden von Paralleluniversen. Ein weitverzweigter Baum möglicher Wege in seinem Lebenszyklus. Im Prinzip nur eine weitere Interpretation der Quantenmechanik: Die Viele-Welten-Theorie des irdischen Physikers Hugh Everett.²

[…]

Sie unterscheidet sich von der Theorie der Mardukianer nur dahin gehend, dass die Parallelwelten erst durch Entscheidungsprozesse entstehen, was viele Fragen offen ließ – war z.B. jedes Lebewesen ein Gott – während die Madukianer annehmen, dass alle Welten schon seit Anbeginn der Zeit existieren, es also keinen Entscheidungsprozess, welcher Art auch immer, bedurfte und diese Welten daher aus dieser Konsequenz heraus als messbare Entitäten überhaupt nicht vorhanden waren – was in meinen Augen eine noch verrücktere Theorie war.

Denn genau genommen gibt es keine Veränderungen, jede Entwicklung wird nur durch die Veränderung der Perspektive, sozusagen die Sicht auf die Dinge hervorgerufen, ist demnach nichts weiter als Illusion. Ein Haus sieht, wenn man es von innen betrachtet, auch anders aus, als auf einem zweidimensionalen Plan; oder von einem Flugzeug in 1000 Meter Flughöhe aus. Trotzdem bleibt es ein und dasselbe Haus.

Das war der Zeitpunkt gewesen, fürs Erste Physik, insbesondere die Fachrichtung »Dranvehto« nicht zu meinem Hauptstudium zu machen. […]


1 »Der Ausdruck Multiversum wurde von David Deutsch in einer wissenschaftlichen Arbeit für die Gesamtheit aller möglichen Universen aller Zeiten, das beobachtbare Universum eingeschlossen, verwendet.« So wird der Ausdruck auch hier verstanden. – Wikipedia: Multiversum

2 »Hugh Everett III (* 11. November 1930; † 19. Juli 1982) war ein US-amerikanischer Physiker, der für die Viele-Welten-Interpretation der Quantenmechanik, die auf seine Arbeiten zurückgeht, bekannt geworden ist.« – Wikipedia: Hugh Everett

Mehr davon in „Die Traumvektor Tetralogie“ (2011)

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